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Unsere kleinen Forscher in der Arche Noah

"Erzähle es mir - und ich werde vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Lass es mich tun - und ich werde es behalten." (Konfuzius)

Das Forschen und Lernen der Kinder findet in alltäglichen Situationen und nie isoliert statt. Es ist ein Prozess, der ganzheitlich und in einem individuellen Tempo verläuft, da jedes Kind seine eigenen Voraussetzungen mit sich bringt.

Wenn Kleinkinder neuen Dingen und unbekannten Begebenheiten begegnen, handeln sie spontan mit Neugier und Freude, und setzen dabei alle Sinne ein: Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen und Sehen. Sie erleben Ihre Umwelt, indem sie in ihrem Handeln und eigenständigen Tun, Erlebnisse verknüpfen, Erfahrungen machen und so ihre Erkenntnisse sammeln.

In der Experimentierphase brauchen die Kinder vor allem Zeit, um Ursachen und Zusammenhänge zu erkennen. Das Wiederholen in ihrem Tun vertieft die Erfahrung, und gibt ihnen Sicherheit in ihrem Handeln. Das schafft Erfolgserlebnisse, und das Selbstbewusstsein wird gestärkt.

Unsere Aufgabe als Erzieherinnen besteht nun darin, den Kindern genügend Zeit und eine angepasste Spielumgebung zu schaffen, d.h. ihr Interesse zu wecken, und sie zu motivieren. Durch entsprechende Materialien und Impulse wollen wir die Kinder beim Forschen und Experimentieren unterstützen, beobachten und begleiten. Beim Planen von Materialien und Aktivitäten achten wir darauf, vielfältige Bildungsmöglichkeiten und unterschiedliche Lernerfahrungen anzubieten, um somit alle Lernbereiche zu fördern.

Ein Praxisbeispiel soll deutlich machen, wie vielfältig ein Bildungsmoment sein kann:

                                          Das "Reis-Tablett"

 

Auf einem Tablett werden dem Kind ungekochter Reis, unterschiedlich große Gefäße, Trichter, Löffel angeboten. Das Material hat einen hohen Aufforderungscharakter. Das Kind kann sich nun auf unterschiedlichste Weisen beschäftigen.

Es kann den Reis ertasten, durch die Finger rieseln lassen, mit der Hand oder z.B. dem Löffel die Gefäße füllen, um - oder ausschütten, die Funktion des Trichters erforschen.

Durch diese Aktivität trainiert das Kind ganz spielerisch seine Motorik, übt die Auge-Hand-Koordination und Geschicklichkeit, schult die taktile und auditive Wahrnehmung (fühlen der Materialbeschaffenheit, hören des Rieselgeräusch),

übt sich in Ausdauer und Konzentration. Nebenbei macht es erste mathematische Erfahrungen, indem es sich mit Mengen, Größen und Gewicht auseinandersetzt und erfährt das Phänomen „Schwerkraft“ beim Schütten.

Das Schütten, Füllen und der Umgang mit dem Löffel sind außerdem eine Vorübung für das selbständige Essen und Einschenken.

                                                     (Zusammengefasst von Christine Limonciello, April 2020)

 

Quelle:“ Forschen am Tellerrand und darüber hinaus“, Klett Verlag

 

 

 

 

 


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