Ein Forscher- Projekt (Kita)
Schau genau - Schnecken im Garten auf der Spur
Kategorie: Aktuelles, Auferstehungsgemeinde aktuell, Kita Arche Noah
Bildrechte: ak
In unserem Garten der Kita begegnen uns immer wieder Tiere wie z.B. Käfer, Ameisen, Engerlinge, Marienkäferlarven, Regenwürmer,...
So vor einigen Tagen unter anderem auch Schnecken, die bei den Kindern plötzlich ein besonderes Interesse weckten. Daraus entstand das Schneckenforscher- Projekt:
Diese Weichtiere sind faszinierende Wesen.Sie haben keine Füße und die meisten Arten tragen ein Haus mit sich herum. Sie kriechen über scharfe Kanten, ohne sich zu verletzen, können sich kopfüber an der Decke fortbewegen, ziehen sich schnell in ihr Haus zurück, wenn sie an ein Hindernis stoßen,...
Beim Beobachten (u.a. mit Lupen) und Erleben des Schneckenverhalten kamen Fragen auf, die es zu klären gab. Ein Sachbuch über die Schnecke informierte alle nun erst mal über den Aufbau der Schnecke (Fuß, Atemloch, Fühler, Augen,...), und dass es Gehäuse- oder Nacktschnecken gibt.
Beim Auseinandersetzen mit der Lebenswelt der Schnecken, erfuhren die Kinder außerdem nach und nach, wie...
- sich Schnecken paaren (Schneckenhochzeit)
- wie und wo Schnecken Eier ablegen
- wer die Feinde der Schnecken sind (Plakat erstellt)
- wie man Schneckenarten bestimmt
- wie sie sich in der Sommer- und Winterzeit verhalten
- warum Eierschalen (Kalk) für Gehäuseschnecken lebensnotwendig sind
...und vieles mehr !!
Erste Eckelgefühle bei manchen Kindern verschwanden schnell durch die aufkommende Neugier und Freude. Manche Kinder ließen die Tiere über ihre Hände und Arme kriechen. Dies erweiterte die sensorischen Kentnisse der Kinder, indem sie unterschiedliche taktile Erfahrungen machten. Durch den aktiven Kontakt mit den Tieren, konnten die Kinder das Verhalten der Schnecke hautnah erleben, oder auch wie eine Schnecke riecht.
Eine weitere Wirkung war, dass die Fein- und Grobmotorik der Kinder gefördert wurde, indem sie vorsichtig und mit angepasster Kraftdosierung mit den Schnecken umgingen. Ebenso wurde das Selbstbewusstsein gestärkt, wenn die Kinder spürten, dass die Schnecke aus ihrem Häuschen kamen und sich wohlfühlten.
Viele Kinder wollten nun Schnecken mit nach Hause nehmen, und so musste zuvor die artgerechte Haltung wie Futter und Lebensraum geklärt werden.
Für den Lebensraum wurden notwendige Dinge wie Erde, Pflanzen, Steine, Äste (verstecken, klettern), Feuchtigkeit (Sprühflasche), Trinkwasser erarbeitet und ein Speiseplan mit Hilfe der Fachbücher erstellt.
An dieser Stelle auch ein Dankeschön an die Eltern, die ihre Kinder durch das Anschaffen einer Kleintiertransportbox und auch Büchern in ihrem Vorhaben unterstützt haben!! Bei manchen Kinder haben die Haustiere in ihrem neuen zu Hause sogar Eier abgelegt !
Zum Thema „Essen der Schnecke“ experimentierten die Kinder auch, wie die Raspelzunge der Schnecke funktioniert. Mit einer Küchenreibe wurde das Verarbeiten von verschiedenen Obst- und Gemüsesorten „nachgestellt“.
Wenn die Schnecken „Ruhepause“ hatten, wurden Schnecken gebastelt, angemalt, Mandalas gestaltet oder eigene Ideen in die Tat umgesetzt.
So hatten die Kinder den Einfall, eine Schnecken-Rennstrecke zu basteln, auf der am nächsten Tag ein Schnecken-Rennen statt fand.
Wegen der Corona- Hygienemaßnahmen mussten Lieder- und Bewegungsspiele, Koch- und Backaktionen leider ausfallen, was die Begeisterung der Kinder jedoch nicht beeinträchtigte.
Nach so viel Engagement wurden die Kinder mit einer Schnecken-Urkunde und einer Schnecken-Experten-Medaille ausgezeichnet, die sie voller Stolz entgegennahmen.
(Christine Limonciello, Juni 2020)