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Allgemeine theoretische und praktische Struktur zum Thema Bewegungserziehung in der Arche Noah

Das Kind soll als selbständiger, aktiver Mensch und nicht als unselbständiges, hilfsbedürftiges Kind, dessen Entwicklung gesteuert werden muss, gesehen werden!

Allgemeine theoretische und praktische Struktur zum Thema Bewegungserziehung/ Turnstunde!

 

Leitfaden:

 

1.      Die Bewegungserziehung verfolgt in erster Linie das Ziel, den Kindern die Möglichkeit zu geben, sich in den Bereichen (Bildungsinhalte),   

 - Selbständigkeit, Sozialverhalten, Selbstkompetenz, Sachkompetenz und Sozialkompetenz auszuprobieren und zu üben.

 

2.      Kinder sollen neben den koordinativen Fähigkeiten,   - Körper- und Selbsterfahrungen, Sinneserfahrungen, Sozialerfahrungen und Materialerfahrungen - spielerisch/sportlich sammeln können.

 

3.      Voraussetzung hierfür sind folgende 6 Punkte:

 

A)     Kindergemäßheit!

Das Bewegungsangebot wird auf die Interessen, Bedürfnisse und Fähigkeiten, sowie den jeweiligen

Entwicklungsstand der Kinder abgestimmt. Die Freude am bewegenden Spiel, steht im Vordergrund.

Die Kinder sollen die Möglichkeit haben:

 - Ihren intensiven Bewegungsdrang auszuleben

   (Laufspiele, Spielstationen…)

 -  Ihre Fantasie und Kreativität einzubringen

    (Bewegungsgeschichten, Aufgreifen von Spielideen/Bewegungsformen…)

- Etwas Neues auszuprobieren

   (besondere Materialien, neue Anwendungsmöglichkeiten…)

- Vertrautes und Bekanntes wieder zu erleben

   (Variationen beliebter Spiele, Bewegung in der Natur…

- Vertrauen zum eigenen Körper und den eigenen Fähigkeiten.

   (Ausprobieren lassen, zutrauen…)

 

 

B)     Offenheit!

Bewegungsangebote erhalten in der Planung einen klaren Orientierungsrahmen, durch die Material

Ort- und Spielauswahl.

- Innerhalb dieses Rahmens können die Kinder entscheiden, wie sie Bewegungsideen umsetzen und

   weiterentwickeln wollen. So bleibt Spielraum für spontane Einfälle und situative Interessen.

- Die Mitgestaltung/Mitspracherecht und Veränderung der Bewegungsmöglichkeiten erfordert eine

   flexible und nicht zu starre Planung.

 

C)     Freiwilligkeit!

Die Beteiligung am Bewegungsangebot wird den Kindern freigestellt.

Das heißt nicht, dass jedes Kind explizit gefragt wird, jedoch darf ein Kind auch mal keine Lust haben,

weil es sich z.B. mit einem anderen Kind aus der Nachbarsgruppe verabredet hat oder es einfach

nicht gerne turnt. Im ersten Fall darf das Kind auch mal nicht mit Turnen gehen. Im Zweiten Fall ist

der Erwachsene gefragt. Ansatz: nicht mitturnen aber wenigsten mit in den Turnraum gehen und

schauen / durch interessante Materialien und Inhalte mit hohem Aufforderungscharakter die

Freude an der Bewegungsaktivität wecken und selbstständiges Tun fördern.

Die Kinder entscheiden selbst,

- Wie lange und intensiv sie sich einer Tätigkeit zuwenden

- Das Aussteigen aus einem Spielgeschehen ist ohne Diskriminierung aber mit Erklärung jederzeit

   möglich, um evtl. Kompromisse zu finden (Partizipation).

 

D)     Erlebnisorientiertheit!

Das Bewegungsangebot orientiert sich an der unmittelbaren Erlebniswelt der Kinder.

 - Aktuelle Themen im Kindergarten werden aufgegriffen

   (Während WM = Fußball spielen, Bewegungsgeschichten, Rollenspiele…)

- Raum für Fantasie geben

   (Elsa Bewegungsgeschichte erfinden, oder Rennstrecke für Cars…)

 

E)     Entscheidungsfreiheit!

Der Entscheidungsspielraum der Kinder muss erst erlernt werden und braucht entsprechende

Grenzen als Orientierung.

- Das Bewegungsangebot sollte alternative Wahlmöglichkeiten enthalten

   (Bestimmte Rollen: Fänger…, Geräte- und Materialkombinationen nutzen…)

- Kinder sollen selbstbestimmt handeln und eigene Entscheidungen treffen lernen.

 

 

F)      Selbständigkeit!

Das Bewegungsangebot fordert zum selbständigen Handeln, aus eigenem Antrieb heraus.

Die Kinder sollen die Initiative ergreifen und für ihr Handeln Verantwortung übernehmen.

Die Impulse der Erwachsenen, sollen zu einer Erweiterung der kindlichen Handlungsmöglichkeit

führen, z.B. durch:

- Das Aufzeigen alternativer Nutzungsmöglichkeiten von Materialien, Alltagsgegenständen und

  Geräten.

  (Parcours aus Stühlen, Eierkartons, Pappteller…, Geräte entfremden: kurzes Seil =

  Balltreiber, Sitzfläche der Bank = Kegelbahn = Kegelbankrollen).

- Das Anregen neuer Spielideen.

- Die Unterstützung kooperativen Handelns

  (Hilfe bei der Umsetzung von Ideen, wenn nötig, mit Kompromissen oder Ausnahmen z.B.

  Kämpfen erlauben, mit undiskutablen Sicherheitsregeln. Was braucht man, um weich zu fallen? =

   Matte, sagt einer „Stopp“ = sofort aufhören…)


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